Erste Spuren
Bei der geoelektrischen Untersuchung eines rechteckigen Feldes im Zentrum des Burgplateaus wurden Strukturen im Boden sichtbar gemacht. Diese können als eine frühere und vom bislang bekannten Gebäudebestand der Hohenburg abweichende Baustufe gedeutet werden. Leider ist aus der Anfangszeit der Hohenburg (um 1100 erste urkundliche Erwähnung) nichts weiter über baulichen Gegebenheiten bekannt. Die früheste Hohenburg dürfte aber auf jeden Fall eine hölzerne Turmburg gewesen sein.
Ringmauer und Bergfried aus Stein
Nach Joachim Zeune müssten die ältesten Teile eine Ringmauer gewesen sein, die das Areal umschließt. Außerdem meint er: „Der Bergfried mit seinem Kreuzgewölbe und seiner Innenschale aus lagerhaften, grob quaderhaft behauenen Kalksteinen gehört zweifelsohne der jüngeren Generation von Bergfrieden nach 1230 an.“
Umbau und Erweiterung
Die früheste uns bekannte Umbaumaßnahme fand um das Jahr 1415 statt.
Karl Pfund verwies 1916 auf einen bei Sicherungsarbeiten an der Burgruine aufgefundenen Stein mit der eingemeißelten Jahreszahl 1415. Karl Pfund nahm an, dass die Burg zu einem gotischen Burgschloss umgestaltet worden war, was aber anhand der Darstellung einer Wehranlage mit zwei mächtigen Türmen von Jost Amman (1568) unwahrscheinlich ist.
Baustand 1568
Ein Stich von Jost Amman aus dem Jahr 1568 zeigt die Hohenburg als eine Wehranlage mit zwei mächtigen Türmen auf ihrer Westseite (Richtung Isar). Auch zu erkennen ist, dass die Gebäude Pultdächer besaßen, die nur zum Inneren der Burg geneigt waren. Das verfolgte zwei Ziele:
- Sammeln von Regenwasser, da Wasser sonst mühsam per Hand oder mit Eseln auf den Berg gebracht werden musste.
- Größtmöglicher Schutz bei Belagerungen, vorallem vor Wurfkörpern und Brandgeschossen.
Dass diese Darstellung eine tatsächliche Ausbaustufe der Hohenburg zeigt, aus der sich später das von den Stichen Wenings bekannte Burgschloss entwickelt hat, konnte Wolfgang Essler anhand einer Studie nachweisen.
Tor-Neubau
Gegen Ende des 16. Jhdt. ist der Neubau eines [vor]springenden Torcastens überliefert, das sich außen, vor (unterhalb) dem früheren Torgebäudes befunden haben muss.
Dachdeckungsmaßnahmen 1636 – 1657
Zwischen 1636 und 1657 wurden die Dächer, der mittlerweile als Schloss bezeichneten Burg neu gedeckt. Zu diesem Zeitpunkt muss die Hohenburg schon ihr Aussehen erhalten haben, dass wir von den Darstellungen von 1699 und 1701 kennen.
Zustand bis zum Brand 1707
Einer der zwei westlichen Wehrtürme wurde in ein Gebäude eingegliedert, das an den noch verbleibenden Turm, den Bergfried, anschließt. Auf dem Grundriss ist er durch die Verdrehung zum restlichen Gebäude noch zu erkennen.
Die Gebäude tragen jetzt Krüppelwalmdächer und zeigen auch deutlich mehr Fensteröffnungen.
Michael Wening schrieb als Erläuterung zu seinem Stich von 1701 hinzu:
„Dieses Schloss wie viel es urtelt / befindet sich an jetzo wol erbauet / und ist vor wenig Jahren in viel Weeg auf die neue Manier gricht / und verbessert worden: neben künstlichen Malereien ist die grosse Saaldecke von lauter Zypress-Holz gemacht“
- Schanze (wohl nicht mehr genutzt, da zugewachsen)
- Bergfried
- Torstubengebäude (Wachstube, Kapelle, Gerichtstube, Archive)
- Kirchturm
- Waffenkammer (wahrscheinlich ein ehemaliger Wachturm Richtung Hirschbachtal)
- Althaus (alter/kleiner Saal, Badestube, Bäckerei, Lager-Gewölbe, Roßstall, etc.)
- Kuhstall
- Palas (großer Saal, Herrschaftsräume)
- Unteres Tor